Tanztherapie Inhalt Ausbildungsformen Anmeldung
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Tanztherapie als Angewandte Tanzpsychologie im Sinne von nachträglicher Pädagogik befasst sich
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sowohl mit TANZpsychologie als Mischung tänzerisch formbarer Bewegungssubstanzen, so dass der der tänzerischen Bewegung innewohnende Gehalt sowohl analysiert als auch choreographisch erzeugt werden kann, und
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aös auch mit TanzPSYCHOLOGIE als gezielter und feindosierter Verabreichung solcher auf den Patienten hin ausgerichteten Art seiner eigenen und aus tänzerischen Vorlagen übernommenen und für sich adaptierte Bewegungsgestaltungen (funktionale Verwendung von Tanz).
Wie ein Apotheker, ein Schamane, eine Kräuterhexe oder ein Alchimist, mit denen frühe Heilkundler vor Erfindung der Pharmazie viel gemeinsam haben, es versteht, die Substanzen zu mischen, dass sie gezielte Heilwirkung haben, so müsste eine professionelle Tanztherapeutin die künstlerischen Wirksubstanzen von Bewegung kennen, die jedoch einerseits erst in ihrer genau dosierten kompositorischen Mischung von Grammatik und Semantik die beabsichtigte Wirkung entfalten, deren effektive Wirkung jedoch keineswegs nur vom Was? (Komposition), sondern maßgeblich vom Wie? (Interpretation bzw. Pragmatik als dritte Kategorie der Semiotik als Lehre von den Zeichensystemen) abhängt, wozu der Adressat (Patient, Klient) als das seine eigene Lebensphilosophie repräsentierende Individuum unter tanzspezifischen Kriterien diagnostiziert werden muss.
Es versteht sich von selbst, dass dazu nicht nur tanzwissenschaftliche und heilkundliche Kenntnisse und Erfahrungen notwendig sind, um sie Weiterbildungsteilnehmern zu demonstrieren und nachvollziehbar zu vermitteln, und dass solche Kenntnisse nicht aus Büchern erworben werden können, sondern nur aufgrund lebenslangen Analysierens von auch ganz einfachen Bewegungssequenzen und hellwachen Hinschauen auf die Art wirkungsvoller Bewegungsgestaltung im Alltag und in choreographischer Absicht und Interpretation von Ideen, Gefühlen, Stimmungen und aktuellen wie auch vergangener eigener und auch fremder Erlebnisse.
Patienten sollen auf diese Weise ermutigt werden, anders als bisher zu beobachten und jene ihnen gut tuende geordnete Formung von Gefühlsspuren (E-Motionen) wahrzunehmen und erzeugen zu können, gemäß Robert Schumann in seinen „Musikalischen Haus- und Lebensregeln“: „Licht senden in die menschlichen Herzen – des Künstlers Beruf.“